Balduin Thieme, vielen vielleicht eher bekannt unter seinem Pseudonym „Peter Uhu“, wurde am
8. September 1910 als jüngstes von fünf Kindern in die Familie des Volksschuloberlehrers Emil Thieme in
Dresden-Übigau hineingeboren.
Seine Kindheit und frühe Jugend verbrachte er in Übigau mit Herumstromern auf dem Flugplatz, in Nähe der
Schiffswerft, an der Elbe und in den Ferien auf dem Bauernhof seiner Großeltern in Trebanitz und später
in Zschaitz. Nach eigenen Aussagen hat er nie Tagebuch geführt und auch nie vorgehabt, Memoiren in
Schriftform zu bringen. Er äußerte, dass die Inhalte der „inneren und äußeren Etappen seines
Lebens“ vorwiegend aus seinen Gedichten abzulesen seien. Balduin Thieme studierte
Philosophie, Germanistik und Volkskunde in Dresden, Wien und Leipzig. Seine Abschlussarbeit über die
Volksbräuche der Wenden/Sorben wurde aus ideologischen Gründen nicht angenommen und ist beim Brand
Dresdens 1945 vernichtet worden. Die erste Anstellung fand er 1937 beim Rundfunk, Sender Dresden, für
den er auch nach seinem Kriegsdienst ab 1945 wieder schrieb. Von 1953 bis 1970 arbeitete er als
Kulturredakteur beim Sächsischen Tageblatt in Dresden. Danach war er freiberuflich als Schriftsteller tätig.
Bekannt wurde Balduin Thieme vor allem durch seine Rezensionen in Dresdener Tageszeitungen und seine
langjährige Gedichtreihe „Zum Wochenende Peter Uhu“.
Er veröffentlichte Kulturbeiträge und
Kurzgeschichten in verschiedenen Periodika. Zwei Gedichtbände wurden im Buchverlag „Der Morgen“
herausgegeben, 1964 „Der Mensch erlebt sein blaues Wunder“ und 1966 „Mit roter Tinte an
den Rand geschrieben“. Weiterhin existieren unter vielem anderen Liedtexte, Hörspiele sowie Lyrik
und Prosa in Kinderbüchern.
Seit 1952 lebte er in Dresden-Dölzschen, wo er 1996 auch seine letzte Ruhestätte fand.
Weitere Informationen über ihn und seine Veröffentlichungen sind unter seinem Wikipedia-Eintrag zu finden.